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Der biologische
Reichtum der Seegebiete und Ozean |
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Die Kombination und Variation von
physischen Faktoren (Eis, Gestein, Sand- und Schlammsubstrate, Temperatur,
Salinität, Strömungen, Nahrstoffe und Licht) sind bestimmend
für die biologischen Gegebenheiten des System. |
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Die Küstengebiete. Geographische
Erscheinungsformen als Übergangszonen vom Meer zum Festland
sind Ästuare, Deltas, Salzmarschen, Wattgebiete, teils sandige,
teils steinige Strände, Buchten, Fjorde nd Steilküsten.
Schmale Küstensäume und Flußdeltas bieten Nistplätze
und Nahrungsquellen. Die Vögel stellen die sichtbaren und und
nach außen gerichteten Beweise für die Produktivität
des Meeres dar. Sie ziehen für den kurzen Sommer nach Norden,
wobei sie Tausende von Kilometern von den gemäßigten
und tropischen Gebieten überwinden, die Küstenseeschwalbe
macht sogar einen Rundflug zwischen den Polgebieten und fliegt dabei
mehr als 32000 Kilometer. In den Wattengebieten und sandigen Küstenbereichen
picken riesige Mengen an Watvögeln nach kleinen Krustentieren,
Mollusken, Würmern und kleinen Fischen. Watvögel brüten
fast ausschließlioch in der Arktis mit Gesamtpopulationen
einzelner Arten bis zu 3.5. Millionen Exemplaren, wobei manche Watvögel
(Strand- und Wasserläufer, Knutte) auch die Feuchtgebiete der
Tundra benutzen. Seeschwalben brüten in Kolonien und tauchen
nach kleinen Fischen in den Küstengewässern. Riesige Kolonien,
machmal mehrere Hunderttausend Vögel umfassend, von Trottellummen,
Tordalken, Basstölpen, Kormoranen und Papageientauchern nisten
in Steilküsten und graben sich in grasbewachsenen Boden ein.
Sie tauchen und fischen nach Lodden, Sandaalen, Kabeljauen und anderen
Fischen, und werden selber von Raub- und anderen Mövenarten
gejagt. Ihre Ausscheidungen sind die Grundlage für leuchtend
grüne Vegetationsflecken an den Steilküsten, die im Sommer
von ihrem Geschrei widerhallen, im Winter dagegen verwaisen. |
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Kontinentalschelfe, Seegebiete
und Ozean. Die flachen Küstengewässer unterhalten
eine beträchtliche und artenreiche Fauna von Krustentieren,
Mollusken, Schwämmen, Würmern, Seeanemonen, Seesternen
und kleineren Fischarten. Ihre Lebensgrundlage sind Algen, Detritus
oder Plankton, sie stellen die Nahrung für die größeren
Fischarten, Vögel und Säugetiere (Robben und Seelefanten)
dar. Hier laichen Lodde, Kabeljau und andere Fische im März
und April. Jede einzelne Loddenschule kann viele Hundert Tonnen
an Fisch enthalten. Sie suchen in tieferen Wasserbereichen nach
Nahrung oder ziehen an den Meereisrand, um sich von Plankton zu
ernähren - und werden Beute von Seevögeln, Kabeljau, Robben
und Walen. |
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Das Meereis spielt im marinen Ökosystem
eine wichtige Rolle. Im Winter reicht es weit nach Süden, die
Maximalausdehnung wird im März erreicht. Es zieht sich im Sommer
zurück, bedeckt aber den arktischen Ozean mit einer permanenten
Schicht von etwa drei Meter dickem Packeis, welches von Sprüngen
und Rissen durchzogen ist. Sogar im Packeis gibt es, auch im Winter,
eisfreie, offene Stellen, sogenannte Polynyas, die durch Windbewegungen,
Strömungen und den Auftrieb wärmeren Tiefenwassers entstehen.
Im Sommer sind im Packeis etwa 10% der Gesamtfläche eisfreies,
offenes Wasser. |
Maximum and minimum sea-ice extent(Arctic Pollution Issues: A State
of the Arctic Environment Report,AMAP). |
Die von den Flüssen herantransportierten
Nährstoffe, die auch aus aufsteigendem wärmerem Wasser
oder aus der Atmopshäre stammen können, bilden die chemische
Grundlage für das Wachstum der Algen. Algen wachsen auf dem
Festland, im und unter dem Eis, sowie im offenen Meer. Sie sind
daran angepaßt, bei niedrigen Temperaturen zu leben, gedeihen
aber auch dort, wo das globale Meerwassertransportsystem die Temperaturen
erhöht. Sie können bei dem minimalen Lichteinfall unter
dem Eis leben. Diese Algen - die primären Produzenten - sind
der Schlüssel für die Nahrungsketten der arktischen Seegebiete
und des Ozeans. |
Der Eisrand, besonders in den Flachwasserbereich,
ist eine besonders produktive Zone. Hier existiert eine komplexe
Nahrungskette, die von Algen beweidenden Tieren über verschiedene
Räuber bis zum Eisbären und Polarfuchs reicht, die sich
in der Nahrungssuche weit aufs Eis hinauswagen. Im offenen Meerwasser
bilden treibende Algenteppiche oder Phytoplankton die Nahrungsgrundlage
für große und kleine Krustentieren (z.B. Krill), die
wiederum dem Hering und der Lodde Nahrung bieten, sowie verschiedenen
Arten von Bartenwalen. |
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