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Die Arktis IST ein Ökosystem
by Bill Heal
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Eintrag in Seegebiete und Ozeane
View Larger Image Der Abfluß des Schmelzwasser vom Festland im Frühling erzeugt einen Schwall kalten Wassers im arktischen Ozean. Jährlich fließen etwa 4000 km3 Wasser aus den Flüssen ins Meer. Das sind nur 2% des in das Nordpolarmeer einfließenden Wassers, welches hauptsächlich aus dem Atlantik und zu einem geringen Teil aus der Beringsee stammt, es ist jedoch ein hoher Anteil an Süßwasser, verglichen mit anderen Ozeanen. Dieses Süßwasser transportiert Nährstoffe und Sedimente aus dem Gletscherabrieb in den Ozean. Die gröberen Sedimente lagern sich ab, sobald die Fließgeschwindigkeit in flachen Gebieten abnimmt, es werden aber gewaltige Mengen an Silt- und Tonpartikeln in die Ästuare und ins Meer geschwemmt. Der Strom Yenisey führt etwa 6 Millionen Tonnen an Feinsedimenten in der gesamten Wassermenge von 600 km3 in die flache Kara-See. Hingegen transportiert der Strom MacKenzie etwa 7 mal soviel an Sedimenten in nur etwa der Hälfte an Wasser, gemessen am Yenisey, in die Beaufort-See. Der Unterschied liegt im Lauf der beiden Ströme: während der Yenisey über flache, gefrorene Tundra fließt, liegt das kürzere und steilere Bett des Mackenzie zum großen Teil über ungefrorenen Boden- und Felsgrund.
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Sea ice extent in September and March and the major surface currents governing the transport of sea ice. The numbered lines show the expected time in years for the ice at that location to exit the Arctic Ocean through the Fram Strait.

Die Ästuare und Deltas wirken als Sedimentfallen, danach werden Sedimente hauptsächlich auf den kontinentalen Schelfgebieten abgelagert, die vor der Küste Sibiriens bis zu 900 km ins Meer reichen. Nur 10-20% der Sedimente gelangen über die Deltagebiete und den Schelf der Kara-See bis ins offene Meer. Im MacKenzie-Delta werden mehrere cm an Sedimenten pro Jahr abgelagert. Ein Teil der Sedimentmasse fließt im Frühjahr über das Meereis, sinkt dann als Sedimentwolke direkt ins Meer, wobei Ausfällungen die Ablagerung bestimmen. Die Form des Meeresbodens, die Entfernung von der Küste und die Eisbedeckung bestimmen die physischen Bedingungen und Prozesse auf dem Kontinentalschelf. Süßwasser aus den Flüssen und Meereis kühlt das Meerwasser auf dem Schelfgebieten ab, doch während des Sommer wird das flache Meer durch Sonneneinstrahlung auf 4-5°C erwärmt.
Oberflächenwasser und Meereis zirkulieren generell in westlicher Richtung im Beaufortwirbel, von der östlichen Arktis in Richtung Fram-Straße, dem Zugang zum Nordatlantik. Meereis braucht im allgemeinen nur 5-6 Jahre von der Tschuktschen-See bis zur Fram-Straße, wobei die generelle Treibrichtung viele lokale Strömungen maskiert.
Das kalte und salzärmere arktische Oberflächenwasser (um 0°C) trifft südlich der Fram-Straße auf wärmeres Wasser (3.5-6°C) aus dem Artlantik und mischt sich mit ihm. Warmes Wasser aus den südlichen Ozeanen bringt Wärme nach Norden und ist verantwortlich für den Golfstrom. Der Golfstrom sorgt dafür, daß Island, Svalbard und Westeuropa ein wärmeres Klima haben als die vergleichbaren Breiten in Nordamerika und Rußland. Wenn das warme, relativ salzreichere Wassert auf das kalte, arktische Meerwasser trifft, kühlt es sich ab, wird dichter und sinkt ab. Das geschieht sehr langsam, doch jeden Winter sinken mehrere Millionen km3 an Wasser in tiefere Bereiche und fließen auf dem Boden des atlantischen Ozeans nach Süden ab. Das ist das "Ozeanische Förderband" - die thermohaline Konvektionsströmung, die Wärme über den Globus verteilt.
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The Arctic Is an Ecosystem, by Bill Heal. http://www.thearctic.is
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