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Die Arktis IST ein Ökosystem
by Bill Heal
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Schnee, Eis und Wasser
  Die drei verschiedenen Phasen von H2O sind die treibenden Kräfte, die die Oberfläche der Erde formen und so Leben und menschliche Beschäftigung bestimmen. Über Jahrtausende hinweg hat sich der gefallene Schnee akkumuliert, verdichtet und so die große Eiskappe Grönlands sowie die großen Gletscher gebildet. Die jährlichen Schneelagen stellen heute das "gefrorene Archiv" dar, welches Wissenschaftler zum Zwecke der Erfassung der Klimageschichte erforschen, hauptsächlich auf der riesigen Masses des grönländischen Eisschildes. Diese Eismasse ist bis zu 3000 m mächtig und bildet das größte Süßwasserreservoir der Arktis dar.
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Aus den Eisschilden treten mächtige Gletscherzungen hervor, die unter ihrem eigenen Druck talabwärts fließen, und dabei z.T. große Geschwindigkeiten erreichen, von mehreren Meter bis zu einigen Kilometern pro Jahr. Dabei schleifen sie die Gesteinsoberflächen ab (Detersion) Das so anfallende Lockermaterial wird zusammen mit dem Schutt, der von den Talflanken auf den Gletscher fällt, als Moränenmaterial weiter zur Gletscherzunge transportiert. Dort wird es z.T. als Grund- Seiten- oder Endmoräne abgelagert, z.T. mit Gletscherflüssen weitertransportiert. Das Schmelzwasser der Gletscher fließt in Bächen und Flüssen ab, reißend in engen und steilem Gelände, gemächlich im Flachland, wo es sich in Flußebenen auf zahlreiche Arme verteilt. Typisch für die Arktis sind große Areale mit ihren aus Schmelz- und Gletscherwasser stammenden Tümpeln und Seen.
  Permafrost - ein weiterer Wasserspeicher - verhindert jedoch das Ablfließen von Wasser in tiefere Boden- und Gesteinsschichten. Daher wird die Landschaft, sogar in Gebieten mit geringen Niederschlägen (weniger als 300 mm in den innerkontinentalen Gebieten), im allgemeinen von Wasser dominiert. Ausnahmen gibt es nur dort, wo Wasser auf steinigem Untergrund versickern und sich Vegetation daher wegen Trockenheit nicht ausbreiten kann, oder in den polaren Wüstengebieten. Ein Grund für die geringen Schneefälle ist die kalte Luft, die wesentlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme Luft. An der Küste erreicht relativ warme Luft das Festland, kühlt sich ab, besonders dort wo sie über Gebirgszüge hinweg ziehen muß. Dabei schlägt sich die in den Wolken gespeichert Feuchtigkeit als zumeist als Schnee nieder. Die Küstengebiete sind daher relativ wärmer und erheblich niederschlagsreicher, Niederschläge bis zu 3000 mm und mehr sind nicht selten. Eine Konsequenz der Klimaerwärmung kann daher aufgrund der wasserspeichernden Fähigkeit der Luft darin bestehen, daß in den Küstengebieten noch mehr Niederschläge zu verzeichnen sein werden.
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The Arctic Is an Ecosystem, by Bill Heal. http://www.thearctic.is
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