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Landschaft und
Bevölkerung |
Die Waldinsel von Kyrnysh-Di nahe beim Kolva-Vis-Fluß,
Autonomer Bezirk derNenzen. |
Es ist später Winter, die Temperatur
beträgt -40°C. Das Meer ist bis auf beinahe zwei Kilometer
von der Küste entfernt zugefroren. Weit draußen auf dem
Eis schleicht sich ein einsamer Jäger Zentimeter für Zentimeter
an eine Robbe heran, die zum Atmen durch ein Eisloch an die Oberfläche
gekommen ist und sich jetzt auf dem Eis ausruht. Der Jäger
kriecht hinter einem weißen Vorhang. der über sein Jagdgewehr
gespannt ist voran. Nichts deutet darauf hin, daß jemand hinter
dem Vorhang verborgen ist, bis auf ein kleines Kondenswölkchen
aus dem Atem des Jägers. Wenn er geschickt ist und Glück
hat, wird die Robbe ihn erst bemerken, wenn es zu spät ist. |
Zur gleichen Zeit befinden sich Tausende
von Kilometern weiter landinwärts drei Rentierhirten auf einem
windigen Hügel und suchen die Umgebung mit Ferngläsern
ab. In weiter Entfernung sehen sie zwei andere Hirten, die auf Rentieren
durch einen dünnen Lärchenwald reiten, der wie schwarze
Tintenflecke gegen den weißen Hintergund der Schneelandschaft
wirkt. Sie haben einen Teil der Rentierherde gefunden und treiben
sie auf die drei wartenden Hirten zu. Schließlich sind die
Pfiffe der Hirten und das Schnauben der Rentieren zu hören.
Die ersten Rentiere erscheinen zwischen den Bäumen, beinahe
perfekt getarnt, da ihr Fell mit dem schneebedeckten Boden und der
rauhen graubraunen Borke der Bäume übereinstimmt. Plötzlich
kommt Bewegung in die wartenden Hirten, die ihre Lassos werfen,
einzelne Tiere aus der Herde heraustrennen und andere Tiere in Gruppen
vereinigen, die später auf neue Weideplätze geführt
werden. |
Ein junger Ewen-Rentierhirt hält die Füße eines
Ren, während ein anderer sie verarztet. |
Der Jäger auf dem Eis gehört
zu einem Volk, das sich Inuit nennt, was in ihrer Sprache einfach
"Volk" oder "Leute" bedeutet. Die Inuit sind
der kanadische Teil eines Volkes, welches Außenstehende immer
noch unter dem Begriff Eskimos kennen, auch wenn die Inuit diesen
Namen nicht mögen. Verschiedene andere, mit den Inuit verwandte
Volksgruppen mit anderen Namen leben an den Küsten Grönlands,
in Alaska und Sibirien. Die Rentierhirten gehören zu den Ewen,
einem ganz anderen Volksstamm, der in den Bergen Nordostsibiriens
lebt. Einzelne Ewen-Gruppen werden aber auch in den fernöstlichen
Regionen Rußlands angetroffen. Die Inuit und die Ewen sind
nur zwei der etwa ein Dutzend indigenen Völker der Arktis.
Das bedeutet, daß sie schon lange dort gelebt haben und die
Arktis als ihre Heimat betrachten. Auch wenn vielen von ihnen heutzutage
in Städten leben, so führen doch die meisten ein Dasein
als Jäger von Walen und Seehunden, oder haben Rentierherden
als Lebensunterhalt. |
Renkuh-Bild mit Kalb, welches erst vor wenigen Stunden geboren ist. |
Um so zu leben, darf man die Natur
nicht als einen zu bekämpfenden Feind betrachten, sondern als
etwas, mit dem man kooperiert. Man braucht ein einfühlsames
Verständnis für das Verhalten der Tiere. Auch die Landschaft
hat ihre Stimmungen, die es notwendig ist zu begreifen. Im kurzen
arktischen Sommer paddelt der Inuitjäger geräuschlos sein
Kanu durch die spiegelglatte See, auf der Suche nach veräterischen
Zeichen einer Bewegung von Seehunden. Er muß sich in den Seehund
hineinversetzen und sich vorstellen können, wo das Tier auftauchen
könnte. Eine unvorsichtige Bewegung, und er wird es verfehlen.
Das Meer ist auch nicht ungefährlich, viele Jäger sind
schon beim Kentern ihres Kajaks, verursacht durch plötzliche
Windböen, ertrunken. |
Rentierhirten beim Überqueren des Yarei-Shor-Flusses, Autonomer
Bezirk der Nenzen, Russische Föderation.
Hansabreen-Eisberg, südliches Spitzbergen.
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Die Rentierhirten verbringen den Sommer
mit seiner nahezu 24 Stunden langen Taghelle bei den neugeborenen
Rentieren, die sie durch Angriffe von Wölfen und Bären
schützen, wobei es zu Kämpfen kommen kann. Das Tempo der
Arktis ist gemächlich, so vergehen lange Zeiträume, die
man geduldig abwartet, doch kommt es in regelmäßigen
Abständen zu hektischer Aktivität, die äußerstes
Geschick verlangt. |
Diejenigen, die nicht in der Arktisleben,
sind im allgemeinen von ihrer Weite und scheinbaren Leere beeindruckt.
Man stellt sie sich vor als eine menschenfeindliche Wildnis. Trotzdem
haben in diesem Gebiet kleine menschliche Gemeinschaften schon seit
Tausenden von Jahren als Nomaden gelebt, indem sie in regelmäßigen
Zyklen den Tieren, mit den ihr Leben eng verbunden ist, folgen. |
Diese Landschaft kann nur eine dünne
Besiedlung vertragen, viele der Volksgruppen zählen nur ein
paar hundert oder tausend Menschen. Wenn dagegen die erst vor relativ
kurzem entstandenen, viel dichter besiedelten Bergbau- und Verwaltungszentren
mitgezählt werden, dann leben in der Arktis und den subarktischen
Regionen mehrere Millionen Menschen. Diese Region ist von naturgebundener,
kultureller und politscher Vielfalt - zugleich auch schön und
dramatisch. Einwanderer aus südlicheren Gebieten bleiben im
allgemeinen nur ein paar Jahre, für die indigenen Völker
ist es ihre Heimat. |
Man kann die Arktis auf verschiedene
Weise definieren. Die Grenze zwischen der gemäßigten
und der kalten Klimazone ist nicht deutlich, weswegen der Terminus
Subarktis für eine weite Zone benutzt wird, die mit der Arktis
die langen, kalten Winter und einen kurzen, aber warmen Sommer gemeinsam
hat. Arktis und Subarktis bilden zusammen die nördliche Zirkumpolarregion.
Mitunter wird als Arktis das Gebiet des Permafrosts bezeichnet,
in dem der Boden das ganze Jahr über gefroren bleibt und nicht
einmal während des Sommers auftaut. Nach einer weiteren Definiton
wird als Arktis das gesamte baumlose Gebiet nördlich der Baumgrenze
angesehen. |
Das arktische Meer bei Spitzbergen. |
Ob baumloses oder Permafrostgebiet,
beiden Definitionen ist gemeinsam, daß in ihnen die Arktis
bis über den nördlichen Polarkreis weiter nach Süden
reicht. Dieser liegt am 66. Breitengrad, genauer 66° Grad 33'
Minuten nördlicher Breite. Hier wandert die Sonne an einem
Tag des Jahres, der berühmten Mittsommernacht, bis an den Horizont,
geht aber nicht unter. Wenn man sich immer weiter nach Norden bewegt,
dann geht die Sonne für Wochen oder sogar Monate nicht unter,
es bleibt den ganzen Tag hell. Während dieser Zeit kann es
sehr warm werden. Die Menschen fühlen sich stark, Kinder spielen
den ganzen Tag lang darußen. Im Winter dagegen tritt eine
entsprechende Periode der Dunkelheit ein. Am Polarkreis geht dann
die Sonne für einen Tag überhaupt nicht auf, weiter nördlich
kann es für Wochen und Monaten dunkel bleiben. Während
dieser Zeit wird es bitterkalt. Viele Jäger und Hirten bleiben
im Freien, doch die meisten verlassen ihrer Behausungen nicht. Viele
fühlen sich depressiv und träge. Am Ende des Winter gehen
die Leute in manchen Gebieten auf den nächsten Hügel und
erwarten sehnlich die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings. |
Auch für die Menschen stellt
der Polarkreis keine eindeutige Trennlinie dar, sowohl die Arktis
als auch die Subarktis werden hier als eine einzige Region betracht,
die sich in diverse Unterregionen teilt, die wiederum im Ganzen
als der Norden bezeichnet werden. |
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Das Herz der Arktis ist der Arktische
Ozean. Er ist von Landmassen umschlossen, die Zugänge zu den
Weltmeeren liegen zwischen Alaska und Sibirien, zwischen dem kanadischen
Archipel und Grönland und, mit der weitesten Öffnung,
zwischen Grönland und Nordskandinavien. Der Zentralteil des
Ozeans mit dem Nordpol ist von permanent von Eis bedeckt, welches
aber mit dem Wechsel der Jahreszeiten vorstößt und sich
zurückzieht, wodurch die Eisfläche im Winter um Millionen
km2 größer ist als im Sommer. |
Lärchenwald auf dem Kuyuthta-Rücken, 60 km von Noril'sk
entfernt, Russische Föderation.
Im traditionellen Zelt der Ewen-Rentierhirten.
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Das Landgebiet zwischen der Küste
und der Baumgrenze wird als Tundra bezeichnet. Mitunter wehen extrem
starke Winde vom Meer aufs Land, die Vegetation besteht ausschließlich
aus niedrig wachsenden Pflanzen, Gräsern, Moosen, Flechten
und Zwergsträuchern. Die eingangs erwähnten Inuit leben
an der äußersten Grenze der Tundra, direkt an der Küste.
Südlich der Baumgrenze liegt der Wald, in Sibirien als Taiga
bezeichnet. Hier wachsen hauptsächlich immergrüne Koniferen,
dazwischen als Laubbäume Birken und Weiden. Hier, weit entfernt
von der Küste, weht der Wind weniger stark, doch durch den
Einfluß des kontinentalen Klimas können die Temperaturen
weit niedriger liegen als in der Tundra. Die niedrigsten Temperaturen
der nördlichen Hemisphäre, etwa -70-80°C, werden im
Gebiet von Werchojansk und Oymyakon in Norostsibierien, gerade südlich
und nördlich des Polarkreises liegend, registriert. Die ebenfalls
bereits erwähnten Ewen leben zum großen Teil in diesem
Gebiet. |
Acht Staaten liegen ganz oder teilweise
nördlich des Polarkreises, oder berühren ihn beinahe:
die Russische Föderation, die USA, Kanada, Grönland, Norwegen,
Schweden, Finnland und Island. Der weitaus größte Staat
ist die russische Föderation (Rußland), deren Norden
etwa die Hälfte der 22 Millionen km2 der ehemaligen Sowjetunion
einnimmt. Dort lebt auch der größte Teil der arktischen
Bevölkerung, hier gibt es die meisten Städte. Das nächstgrößte
Gebiet ist der Norden von Kanada, der etwa 7 Millionen km2 einnimmt,
70% der Staatsfläche. Alaska gehört mit seinen 1,7 Millionen
km2 zu den USA, und weist fast ausschließlich arktischen Charakter
auf. Geographisch ist es die westliche Verlängerung des kanadischen
Nordens, von Kanada nicht durch eine natürliche Grenze getrennt,
sondern fast nur durch eine mit dem Lineal gezogene. Ursprünglich
von den Russen kolonisiert, wurde es im Jahre 1867 für die
geringe Summe von 6 Millionen Dollar an die Amerikaner verkauft,
da es den Russen zu weit von ihrer Hauptstadt St. Petersburg entfernt
schien. Grönland hat eine Bevölkerung von 55.000 Menschen,
fast ausschließlich Inuit. Es wurde im 18. Jahrhundert von
Dänemark kolonisiert und erlangte im Jahre 1979 einen Selbstverwaltungsstatus
mit beschränkter Unabhängigkeit. Norwegen, Schweden und
Finnland haben arktische Regionen, die dort einheimischen Samit
(auch Lappen genannt) haben sich mit von Süden zugezogenen
Einwanderen vermischt. Die zerklüftete norwegische Küste
weist nach Nordwesten auf die Arktis zu. Von dort kolonisierten
die Wikinger Island, deren Nachkommen auch heute noch dort leben.
Wikinger unterhielten auch zeitweise Siedlungen in Grönland.
Alle diese Staaten liegen einander direkt gegenüber. Erst in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit seinem zunehmenden
Luftverkehr und der Entwicklung von Interkontinentalraketen wurde
diese Lage bedeutend, denn der kürzeste Weg zwischen den UA
und Rußland führt über den Nordpol. Davor repräsentierten
die nördlichen Regionen dieser Länder die äußersten
Randgebiete einer Welt, die sich nach Süden hin orientierte.
Die Arktis war daher wie eine letzte Grenze, hinter der nichts mehr
zu liegen schien. Als Resultat der jüngsten politischen Umwälzungen
leben wir in einem historischen Augenblick, in dem diese Region
zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine starke eigene Identität
entwickelt, die sich bewußt vom Süden absetzt. Dafür
gibt es verschiedene Gründe, auf zwei von ihnen wird am Endes
dieses Abschnitts näher eingegangen. Der erste liegt in dem
neugewonnen Verständnis der besonderen Rolle, die die Arktis
im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung spielt, der zweite
in der Öffnung Rußlands zum Rest der Welt als Folge der
nach 1985 praktizierten Perestroika. |
Stark zerstörte Wald-Tundra Vegetation im Tal des Norilskaya-Flusses.
Abgestorbener Wald, 55 km südöstlich von Norilsker Bergbau-
und Metallverhüttungs-kombinat.
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Die Umwelt des Nordens ist außergwöhnlich.
Es gibt hier weniger Arten von Pflanzen und Tieren als sonstwo auf
der Welt, die aber wiederum in enormen Mengen an einer Stelle auftreten
können. Die niedrigen Termparturen und kurzen Sommer erlauben
den Pflanzen nur eine kurze Wachstumsperiode. Flechten, die den
Rentieren im Winter Nahrung bieten, brauchen 30 Jahre um wieder
neu zu wachsen. Ein nur wenige Zentimeter hoher Zwergweiden"baum"
in der Tundra mag hundert Jahre alt sein. Diese Langsamkeit macht
die Umwelt zerbrechlich und verwundbar. Die dünne Vegetationsdecke
verhindert das Abschmelzen des Permafrosteises. Wenn diese Vegetationsdecke
verletzt wird, sei es auch nur durch ein Fahrzeug, dann kann das
Eis schmelzen und der Boden wird erodiert, es bildet sich eine immer
tiefere Rinne. Das nächste Fahrzeug kann diese Rinne nicht
mehr passieren, in einigen Gebieten, besonders dort, wo Erdöl
und Gas gewonnen wird, haben Schwerlastfahrzeuge Spuren hinterlassen,
die eine Breite von fast einem Kilometer einnehmen. Die Umwelt ist
hier auch besonders empfindlich für Umweltverschmutzung. Ausgelaufenes
Erdöl braucht hier Jahre um sich in harmlose Substanzen zu
zersetzen, während dies in wärmeren Gebieten nur Monate
dauert. |
Wenn man sich vom arktischen Ozean
in Richtung Süden bewegt, dann durchquert man verschiedene
Landschaftszonen, deren jede ihre besondere Flora und Fauna, sowie
eine einzigartige menschliche Kultur aufweist. Die Küstenregion
besteht nur aus Gestein, Eis und Meer, das Land ist karg, während
das Meer eine Vielfalt von Lebensformen enthält. Wale und Seehunde
kommen hier auf ihren jährlichen Wanderungen aus wärmeren
Klimaten vorbei, hier und dort gibt es reiche Fischgründe.
Weiter im Inland bietet die baumlose Tundra nicht nur Weideland
für Wildtiere, sondern auch für domestizierte Rentierherden,
sie ist auch Lebensraum vieler Vogelarten. Noch weiter südlich,
schon südlich der Baumgrenze trifft man auf eine Landschaft
von Flüssen, Seen und Wäldern, in denen der Schnee im
Winter meterhoch liegt. Hier leben große Wildtiere wie das
Rentier (in Nordamerika auch unter dem Namen Karibu bekannt), Elche,
Braunbären und Grizzlies sowie kleinere Pelztiere. Flüsse
und Seen sind voller Fische. |
Auf die Idee, Getreide und Gemüse
anzubauen, von vegetarischen Anwandlungen im Nahrungsmittelkonsum
ganz zu schweigen, wäre in der Arktis nie jemand gekommen.
Niemand kann überleben, ohne auf die hier lebenden Säugetiere
und Fische zurückzugreifen, denn nur Fleisch kann die hohe
notwendige Protein- und Energiezufuhr sichern. |
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Tiere sind auch die Hauptquelle für
Kleidung und Rohmaterial für Werkzeuge, Ausrüstung und
Behausungen. |
Beim Fischen im Kamtschatka-Fluß in der Russischen Föderation.
Eine alte Ewenfrau bearbeitet Rentierhaut.
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Das Hirten- und Jägerdasein,
überhaupt das tägliche Leben in dieser Umgebung stellt
hohe Anforderungen an alle, Männer, Frauen und Kinder. Viele
der Bewohner leiden an Tuberkulose und Erkrankungen der Atemwege.
In dieser Umgebung sind plötzliche Unfälle nicht selten,
an denen viele zugrunde gehen. Man wird von einem Blizzard überrascht,
beim Schlittenfahren über einen gefrorenen See gerät man
unerwartet in eine Spalte im Eis und verschwindet im Wasser. Sogar
einem geübten Jäger kann es passieren, tagelang nichts
zu erlegen, weswegen er und seine Familie an Hunger zugrunde gehen
können. Es überrascht daher nicht, daß alle arktischen
Kulturgemeinschaften sehr großen Wert auf detaillierte Kenntnis
ihrer nächsten Umgebung legen. Desgleichen sind für sie
die gemeinsame Verwertung von Nahrungsmitteln und gegenseitige Hilfeleistungen
von großer Bedeutung - so wie es bei allen Jagdvölkern
der Erde der Fall ist. |
In den nächsten beiden Abschnitten
wird näher auf den fundamentalen Unterschied zwischen den indigenen,
einheimischen Völkern und den europäischen Einwanderern
eingegangen, die in den letzten 3-400 Jahren nach und nach die Kontrolle
über die Arktis erlangt haben. Europäer haben die Arktis
erst in dieser Zeit kolonisiert, als Teil der kolonialen Expansion,
die sich hauptsächlich auf die Tropen richtete. Für die
Indigenen ist es ihre Heimat, während es für die meisten
Zuwanderer nur ein Grenzland ist, in welchem sie nur ein paar Jahre
zu leben gedenken. Dieser Unterschied ist nach 1960 mit wachsendere
Zuwanderung und Industrialisierung besonders deutlich geworden,
da die Indigenen zunehmend zu Minoritäten in ihrer eigenen
Heimat wurden. In Abschnitt 5 wird gezeigt, wie die meisten der
indigenen Völker eine gewisse Selbstständigkeit und damit
Kontrolle über das Land, in welchem sie leben, und seine Ressourcen
fordern. |
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