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Geographische-
und Ressourcenkonflikte in der modernen Welt
Kosten und Nutzen |
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Wegen des rauhen Klimas und der gewaltigen
Entfernungen können die Kosten der Rohstoffausbeutung in der
Arktis enorm sein. Eine Ölquelle in der Beaufort-See z.B. kann
50mal soviel kosten wie eine Ölquelle im warmen Golf von Mexiko.
Material geht in heftigen Stürmen verloren. Gebäude wie
z.B. Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude können zusammenbrechen,
wenn die nach unten abgeleitete Wärme den Permafrost unter
ihren Fundamenten auftaut und den ehemals steinharten Boden in einen
bodenlosen Sumpf verwandelt. Aus dem gleichen Grund können
Eisenbahnen oder Straßen manchmal nicht gebaut oder unterhalten
werden, es sei denn zu inakzeptablen Kosten. Den in der Arktis Beschäftigten
müssen besondere Häuser und Kleidung zur Verfügung
gestellt werden, ganz zu schweigen von Zusatzgehältern als
Anreiz, um überhaupt in der Region zu arbeiten. Leute und Material
müssen oft eingeflogen werden. Ein Flugticket in die nächste
Stadt kann viele hundert Mark kosten. |
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Nicht nur, daß alles erst eingeflogen
werden muß, auch die ausgebeuteten Rohstoffe müssen ja
in den Süden zur Weiterverarbeitung transportiert werden. 1,7
Millionen Faß Öl fließen jeden Tag durch die etwa
1300 Kilometer lange Trans-Alaska-Ölpipeline von der Prudhoe-Bucht
im Norden Alaskas zum ganzjährig eisfreien Hafen Valdez im
Süden. In Valdez wird das Öl auf Tanker verladen und an
die Westküste der USA verschifft. Die Kosten der Pipeline beliefen
sich 1974 auf 8-9 Milliarden US-Dollar, heute würde es wesentlich
teurer werden. Die Umwelt in Alaska verträgt keine Raffinerien,
sodaß ein Teil des im Süden raffinierten Öls als
Benzin wieder nach Alaska zurückkommt. In Barrow, wo es aus
der Erde kommt, kostet es jetzt fünfmal soviel wie in Seattle,
viel weiter im Süden gelegen. |
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Es gibt heutzutage nur wenig Möglichkeiten
in der Arktis für die Ausbeutung von nicht erneuerbaren Rohstoffen
in geringerem Ausmaß. Der Abbau lohnt sich nur ein gewaltigem
Umfang, viele größere bekannte Lagerstätten wertvoller
Rohstoffe können daher nicht wirtschaftlich abgebaut werden.
Die Kosten-Nutzenrechnung für Rohstoffabbau kann sich aber
komplex gestalten. Es ist z.B. noch schwieriger und teurer, Öl
in Sibirien als in Alaska zu gewinnen. Die Kosten in Sibirien können
aber mit Rubeln bezhalt werden, wohingegen der Export des Öls
wertvolle Devisen bringt. Für Rußland lohnt es sich daher,
das Öl nahezu ohne Rücksicht auf die Kosten in der Landeswährung
zu gewinnen |
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